(Dresden, 12.10.2023) Wie der Sportbürgermeister diese Woche bekanntgab, soll sich die Landeshauptstadt Dresden kurzfristig um die Austragung einer Sommerbiathlonveranstaltung im Herbst 2024 bewerben. Der Plan der Verwaltung sieht vor, dass die Stadt das Event mit 300.000 Euro bezuschusst. Diese Kosten sollen aus Mitteln bestritten werden, die eigentlich für die Dresden Marketing GmbH vorgesehen waren.
Der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion Holger Zastrow reagierte skeptisch:
„Mir scheint, dass in Dresdens Veranstaltungslandschaft gerade einiges aus den Fugen gerät. Während man es etablierten und beliebten Veranstaltungen immer schwerer macht und sie mit einer nie dagewesenen Bürokratie überzieht, rollt man anderen den roten Teppich aus. Während Publikumsmagneten und für die Wirtschaft, das Stadtmarketing und den Tourismus in Dresden hochwichtige Großveranstaltungen wie beispielsweise das Adventskonzert im Stadion und der Palais Sommer null Euro Förderung von der Stadt bekommen, andere wie das Dixielandfestival und das Elbhangfest mit viel zu wenig Unterstützung auskommen müssen, Traditionsevents wie die Filmnächte neu ausgeschrieben werden, BRN und Hechtfest gar nicht mehr stattfinden können, einheimische Veranstalter wie der Hüttenzauber vertrieben und Konzessionäre immer mehr zur Kasse gebeten werden, winkt man vermeintlich innovativen Events wie dem Ski-Weltcup, dem Ironman und jetzt dem Sommerbiathlon mit Hunderttausenden Euro Fördergeld. Anstatt die Dresdner Erfolgsgaranten wertzuschätzen und zu unterstützen und deren Fortbestand zu sichern, schielt die Verwaltung wieder einmal nach der Taube auf dem Dach und verwirklicht sich unter Vernachlässigung fachlicher Aspekte mit viel Steuergeld selbst. Dabei sollte die Stadtspitze eigentlich gewarnt sein. Denn die vollmundigen Versprechungen, die mit den enormen Fördermitteln insbesondere für den Ski-Weltcup, aber auch den Ironman hinsichtlich wirtschaftlicher und werblicher Effekte und Publikumsinteresse verbunden waren, konnten in keiner Weise erfüllt werden. Und auch ein Sommerbiathlon hat nicht im Geringsten den Stellenwert der Biathlonveranstaltungen im Winter. Hätten sie das, würden diese Veranstaltungen auch ohne städtische Zuschüsse funktionieren. Da darf man sich nicht täuschen lassen.“